Verhütungsmittel
Man unterscheidet zwischen „hormonellen“ und „mechanischen“ Verhütungsmitteln. Hormonelle Verhütungsmittel können den Eisprung oder das Einnisten der Eizelle in der Gebärmutter verhindern und den Gebärmuttereingang für Spermien undurchlässig machen. Unter mechanischen Verhütungsmitteln versteht man eine Barriere, die Spermien am Eindringen in die Gebärmutter hindert. Hier erfährst Du, wie die gängigsten Verhütungsmittel wirken und wie sicher sie sind.
Der Pearl Index
Damit du die Sicherheit eines Verhütungsmittels beurteilen kannst, wird der sogenannte „Pearl-Index“ angegeben. Je kleiner er ausfällt, desto sicherer ist das Verhütungsmittel. Dieser Wert kann ein guter Anhaltspunkt für deine Verhütungswahl sein. Beachte allerdings, dass mögliche Anwendungsfehler, wie zum Beispiel das Vergessen der Pille, dabei nicht berücksichtigt werden.
Wenn 100 Frauen ...
ein Jahr lang das gleiche Verhütungsmittel verwenden und drei von ihnen schwanger werden, beträgt der Pearl-Index 3.
Wenn unter gleichen Bedingungen drei von 1000 Frauen schwanger werden, liegt der Wert bei 0,3.
Als sehr sicher gelten übrigens alle Verhütungsmittel, die einen Pearl-Index unter 1 haben.
Die Pille
0,1 – 0,9
Die "Pille" ist ein beliebtes und weit verbreitetes sehr zuverlässiges Verhütungsmittel. Du kannst sie einnehmen, um nicht ungeplant
Die "Pille" ist ein beliebtes und weit verbreitetes sehr zuverlässiges Verhütungsmittel. Du kannst sie einnehmen, um nicht ungeplant schwanger zu werden. Sie enthält entweder zwei verschiedene Hormone: Östrogen und Gestagen in unterschiedlicher Art und Dosis oder nur ein Gestagenhormon in unterschiedlicher Art und Dosis.
Durch die tägliche, regelmäßige Einnahme wird u.a. der Eisprung sehr sicher verhindert, der Schleim im Gebärmutterhals für Spermien undurchlässig und die Schleimhaut in der Gebärmutter kaum oder gar nicht aufgebaut.
Zusätzlich kann die „Pille“ auch gewünschte Nebeneffekte haben: z. B. reguliert sie die Blutungsabstände, vermindert die Blutungsmenge oder verringert Schmerzen bei der Blutung.
Allerdings gibt es auch mögliche Nebenwirkungen wie z. B. Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen oder Kopfschmerzen. Wenn du unter der Einnahme der „Pille“ so etwas bemerken, solltest du dich in deiner frauenärztlichen Praxis melden.
Vor der ersten Einnahme der „Pille“ ist eine ärztliche Beratung wichtig, auch um individuelle Risiken wie z. B. gesundheitliche Probleme oder eine erhöhte Thromboseneigung zu klären. Denn das beeinflusst die Auswahl der „Pille“ aus dem großen Angebot.
Die Pille ist verschreibungspflichtig und sollte immer in Kombination mit Kondomen verwendet werden, um auch vor sexuell übertragbaren Infektionen zu schützen.
Verhüten mit Kupfer
0,3 – 3
Die Kupferspirale ist eine hormonfreie Verhütungsmethode, das aus einem kleinen, meistens T-förmigen Kunststoffstück besteht
Die Kupferspirale ist eine hormonfreie Verhütungsmethode, das aus einem kleinen, meistens T-förmigen Kunststoffstück besteht, welches mit einem Kupferdraht umwickelt ist. Es gibt auch eine Kupferkette oder einen Kupferperlenball.
Sie werden von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt in die Gebärmutter eingelegt und können dort je nach Modell zwischen drei bis zehn Jahre verbleiben. Durch die Abgabe von kleinsten Kupferteilchen (Ionen) wird die Beweglichkeit der Spermien eingeschränkt, sodass diese nicht zur Eizelle gelangen können. Außerdem wird die Schleimhaut der Gebärmutter so verändert, dass sich eine befruchtete Eizelle nicht gut einnisten kann.
Die Regelblutung kann sich unter der Kupferspirale verändern: Sie kann länger, stärker oder auch schmerzhafter werden. Besprich vorab mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt, ob diese Methode für dich infrage kommt.
Da sie keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen bietet, solltet ihr zusätzlich ein Kondom benutzen.
Hormonspirale
0,16
Die Hormonspirale ist ein kleines, T-förmiges Kunststoffstück mit einem Hormondepot, das von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt
Die Hormonspirale ist ein kleines, T-förmiges Kunststoffstück mit einem Hormondepot, das von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt in deine Gebärmutter eingelegt wird. Dort gibt sie kontinuierlich eine geringe Hormonmenge ab. Dieses Hormon, ein Gestagen, wirkt auf dreifache Weise:
- Es verdickt den Schleim im Gebärmutterhals, was es Spermien erschwert, in die Gebärmutter zu gelangen
- Es verhindert meist das Heranreifen von Eizellen
- Die Schleimhaut in der Gebärmutter wird kaum oder gar nicht mehr aufgebaut.
Die Hormonspirale zählt zu den sehr zuverlässigen Verhütungsmethoden und kann – je nach Modell - bis zu acht Jahre lang in der Gebärmutter liegen bleiben.
Mögliche Nebenwirkungen sind Hautunreinheiten, Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen. Auch die Blutung kann sich verändern, sie kann häufiger oder seltener auftreten, und bei manchen Frauen bleibt sie ganz aus.
Eine frauenärztliche Beratung ist vor der Entscheidung für eine Hormonspirale unerlässlich. Zum Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen sollte diese Verhütungsmethode mit einem Kondom kombiniert werden.
Kondome
2 - 12
Kondome zählen zu den mechanischen Verhütungsmitteln. Sie bestehen aus hauchdünnem Latex oder Kautschuk und werden vor dem Sex über d
Kondome zählen zu den mechanischen Verhütungsmitteln. Sie bestehen aus hauchdünnem Latex oder Kautschuk und werden vor dem Sex über den steifen Penis gezogen.
Kondome sind wirklich praktisch, da du sie fast überall und obendrein rezeptfrei bekommst. Zudem schützen sie dich vor sexuell übertragbaren Infektionen, weshalb sie immer zu einer sicheren Verhütung dazu gehören.
Entscheidend für die Wirksamkeit ist natürlich die richtige Anwendung: Überprüfe unbedingt das Haltbarkeitsdatum, die Größe und den Sitz des Kondoms!
Am Anfang wird es sicher etwas Übung erfordern – aber keine Sorge, dein Freund wird bestimmt nicht abgeneigt sein, wenn Du ihn bei dieser Aufgabe unterstützt! Die sicherste Verhütungsmethode ist übrigens eine Kombination aus hormoneller Verhütung und Kondom: So endet auch ein kleiner Anwendungsfehler nicht direkt in einer Verhütungspanne.
Aufgepasst: Kondome, die im Portemonnaie oder der Hosentasche aufbewahrt werden, können durch Geldstücke, Schlüssel oder andere Dinge beschädigt werden! Lasst sie lieber in der Originalverpackung und verstaut sie griffbereit.
Vaginalring
0,4 - 0,6
Auch der Vaginalring ist ein hormonelles Verhütungsmittel. Den Ring kannst du zusammendrücken und wie einen Tampon
Auch der Vaginalring ist ein hormonelles Verhütungsmittel. Er enthält 2 unterschiedliche Hormone, so wie eine Kombinationspille. Die Menge in einem Ring reicht für 21 Tage aus und wird kontinuierlich freigesetzt. Den Ring kannst du zusammendrücken und wie einen Tampon in die Scheide einführen. Dort bleibt er dann für 21 Tage liegen.
Dann wird er für sieben Tage entfernt, damit du eine Blutung bekommst. Nach dieser Pause setzt du einen neuen Vaginalring ein.
Hormonpflaster
0,72 - 0,9
Das Hormonpflaster ist eine Verhütungsmethode, die wöchentlich angewendet wird.
Das Hormonpflaster ist eine Verhütungsmethode, die wöchentlich angewendet wird. Üblicherweise folgt nach 3 x 1 Woche Anwendung eine Pause von einer Woche, in der eine Blutung eintritt. Das kleine, quadratische Pflaster wird direkt auf die Haut geklebt.
Es gibt über die Klebefläche kontinuierlich zwei Hormone ab, die den Eisprung verhindern, den Schleim im Gebärmutterhals für Spermien undurchlässig machen und die Schleimhaut in der Gebärmutter nicht wie gewohnt aufbauen. Es ist wichtig, dass das Pflaster regelmäßig jede Woche am selben Wochentag gewechselt wird, um den vollen Schutz zu gewährleisten.
Die tägliche Einnahme wie bei der „Pille“ fällt weg, das kann für manche Userinnen von Vorteil sein. Das Pflaster wird auf Oberarm, Bauch, Po oder Rücken geklebt und es bleibt auch beim Duschen, Schwimmen oder Sport haften.
Wegen möglicher Nebenwirkungen, die auch dieses hormonelle Verhütungsmittel haben kann, sollte eine Beratung durch eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt erfolgen. Auch wenn du Fragen hast oder dir unsicher bist, wie du das Pflaster richtig anwendest.
Übrigens: zusätzlich mit einem Kondom schützt ihr euch auch vor sexuell übertragbaren Infektionen.
Verhütungsstäbchen & Dreimonatspritze
0 - 0,88
Das Verhütungsstäbchen ist ein kleines, flexibles Kunststoffststäbchen, das unter die Haut des Oberarms gelegt wird
Das Verhütungsstäbchen: Langfristiger Schutz unter der Haut
Das Verhütungsstäbchen ist ein kleines, flexibles Kunststoffststäbchen, das von der Frauenärztin oder dem Frauenarzt unter die Haut des Oberarms gelegt wird. Vorher wird die Haut lokal betäubt. Das Stäbchen gibt kontinuierlich ein Gestagenhormon ab. Dadurch wird der Eisprung verhindert, der Schleim im Gebärmutterhals undurchdringlich für die Spermien und die Gebärmutterschleimhaut kaum oder gar nicht mehr aufgebaut. Es kann also sein, dass du unregelmäßig, kaum oder gar nicht mehr blutest.
Das Stäbchen ist eine sehr sichere Verhütungsmethode und kann bis zu drei Jahre liegen bleiben. Wegen möglicher Nebenwirkungen, wie sie bei hormonellen Verhütungsmitteln vorkommen können, solltest du dich vorher von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt beraten lassen. Gemeinsam entscheidet ihr, ob diese Methode für dich geeignet ist.
Da du mit einem Kondom zusätzlich Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen hast, gehört es idealerweise dazu!
Die Dreimonatsspritze: Hormonelle Verhütung Alle Drei Monate
Die Dreimonatsspritze ist eine hormonelle Verhütungsmethode, die alle drei Monate durch eine Injektion in der frauenärztlichen Praxis verabreicht wird. Sie enthält ein bestimmtes Gestagenhormon, das den Eisprung verhindert, außerdem wird die Gebärmutterschleimhaut kaum oder gar nicht mehr aufgebaut, dadurch gibt es nur selten oder gar keine Blutung mehr. Zusätzlich wird der Schleim im Gebärmutterhals verdickt, was es Spermien erschwert, in die Gebärmutter zu gelangen.
Bei längerfristiger Anwendung in jugendlichen Jahren kann unter dieser sehr sicheren Verhütungsmethode die Knochendichte nicht optimal aufgebaut werden. Außerdem wird häufig eine Gewichtszunahme beobachtet und es kann lange dauern, bis nach dem Absetzen der Verhütungsmethode der eigene Zyklus wieder beginnt.
Die Dreimonatsspritze ist eher für Frauen geeignet oder in Ausnahmefällen auch für jüngere Mädchen, wenn keine andere Methode in Frage kommt. In einem Beratungsgespräch bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt kannst du dich über die Vor- und Nachteile und mögliche Nebenwirkungen informieren. In Kombination mit einem Kondom schützt ihr euch zusätzlich vor sexuell übertragbaren Infektionen.
Notfallverhütung
Notfallverhütung, auch bekannt als die "Pille danach", ist eine Methode, die du verwenden kannst, wenn du ungeschützten Geschlechtsve
Notfallverhütung, auch bekannt als die "Pille danach", ist eine Methode, die du verwenden kannst, wenn du ungeschützten Geschlechtsverkehr hattest, obwohl du nicht schwanger werden möchtest oder wenn etwas bei der Verhütung schiefgegangen ist.
Die Pille danach ist eine Tablette, die du so schnell wie möglich nach der Verhütungspanne einnehmen solltest. Denn es geht darum, den Eisprung zu verhindern bzw. in eine Zeit zu verschieben, in der die Spermien nicht mehr befruchtungsfähig sind.
Du kannst die Pille danach ohne Rezept in der Apotheke kaufen. Mit Rezept werden die Kosten bis zum 22. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Solltest du die Tablette innerhalb der ersten 3 Stunden nach der Einnahme wieder erbrechen, musst du eine weitere Tablette kaufen und einnehmen.
Nach der Einnahme der Notfall-Pille bis zum Einsetzen der nächsten Regelblutung müsst ihr auf jeden Fall mit einem Kondom verhüten oder ihr verzichtet auf Sex. Wenn die Regelblutung nicht zum erwarteten Zeitpunkt eintritt oder deutlich schwächer ist als sonst, solltest du zur Sicherheit einen Schwangerschaftstest durchführen.
Natürlich ist es immer besser, sich vorher über Verhütungsmethoden zu informieren und gut vorbereitet zu sein. Aber falls doch einmal etwas passiert, solltest du an die Notfallverhütung denken.
Natürliche Familienplanung
1 - 3
Natürliche Familienplanung, oder NFP, ist eine Methode, bei der bestimmte Körpersignale und der Zyklus genau beobachtet werden
Natürliche Familienplanung, oder NFP, ist eine Methode, bei der bestimmte Körpersignale und der Zyklus genau beobachtet werden, um die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage zu bestimmen. Dazu muss man seine Blutungsabstände, die Körpertemperatur und die Beschaffenheit des Zervixschleims deuten, um den Zeitpunkt des Eisprungs zu erkennen.
An ca. 5 Tagen vor bis zu einem Tag nach dem Eisprung kann ungeschützter Geschlechtsverkehr zur Schwangerschaft führen. In diesem Zeitraum muss beim Sex sicher verhütet werden. An den anderen Tagen ist es unwahrscheinlich, bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr schwanger zu werden.
NFP erfordert keine Medikamente oder Geräte, sondern basiert auf Achtsamkeit und Wissen über den eigenen Körper. Es ist wichtig, dass du dich vorher gut darüber informierst und möglichst sogar einen Kurs besuchst, um die Methode zu erlernen und korrekt anzuwenden. Denn NUR wenn du NFP richtig praktizierst, ist sie eine effektive Form der Verhütung.
Diaphragma
4 - 10
Das Diaphragma ist eine hormonfreie Verhütungsmethode, die als Barriere dient. Es soll verhindern, dass Spermien in die Gebärmutter
Das Diaphragma ist eine hormonfreie Verhütungsmethode, die als Barriere dient. Es soll verhindern, dass Spermien in die Gebärmutter und die Eileiter gelangen und eine Eizelle befruchten. Ein Diaphragma besteht aus einem biegsamen Ring, der mit einer Silikonmembran überspannt ist und von der Userin selbst in die Vagina eingeführt wird. Es muss dort den Gebärmuttereingang abdecken.
Idealerweise wird das Diaphragma vor dem Geschlechtsverkehr mit einem speziellen Verhütungsgel bestrichen, das die Beweglichkeit der Spermien hemmt und Spermizid genannt wird. Es ist wichtig, dass das Diaphragma richtig passt und korrekt sitzt, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten.
Die Anwendung ist nicht ganz einfach und erfordert Übung, aber dann ist das Einsetzen und Entfernen meist problemlos möglich. Das Diaphragma kann bereits einige Zeit vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden und sollte nach dem letzten Geschlechtsverkehr mindestens sechs Stunden in der Vagina verbleiben, um sicherzustellen, dass alle Spermien abgetötet sind. Nach Gebrauch wird es herausgenommen, gereinigt und kann mindestens 2 Jahre lang wiederverwendet werden.
Das Diaphragma kommt für Personen in Frage, die eine nicht-hormonelle Verhütungsmethode bevorzugen und bereit sind, sich mit der korrekten Anwendung vertraut zu machen. Gemeinsam mit einem Spermizid und einem Kondom bietet es einen sicheren Schutz.
Frag deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt, wenn dich diese Verhütungsmethode interessiert.
Die Pille
Die "Pille" ist ein beliebtes und weit verbreitetes sehr zuverlässiges Verhütungsmittel. Du kannst sie einnehmen, um nicht ungeplant schwanger zu werden. Sie enthält entweder zwei verschiedene Hormone: Östrogen und Gestagen in unterschiedlicher Art und Dosis oder nur ein Gestagenhormon in unterschiedlicher Art und Dosis.
Durch die tägliche, regelmäßige Einnahme wird u.a. der Eisprung sehr sicher verhindert, der Schleim im Gebärmutterhals für Spermien undurchlässig und die Schleimhaut in der Gebärmutter kaum oder gar nicht aufgebaut.
Zusätzlich kann die „Pille“ auch gewünschte Nebeneffekte haben: z. B. reguliert sie die Blutungsabstände, vermindert die Blutungsmenge oder verringert Schmerzen bei der Blutung.
Allerdings gibt es auch mögliche Nebenwirkungen wie z. B. Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen oder Kopfschmerzen. Wenn du unter der Einnahme der „Pille“ so etwas bemerken, solltest du dich in deiner frauenärztlichen Praxis melden.
Vor der ersten Einnahme der „Pille“ ist eine ärztliche Beratung wichtig, auch um individuelle Risiken wie z. B. gesundheitliche Probleme oder eine erhöhte Thromboseneigung zu klären. Denn das beeinflusst die Auswahl der „Pille“ aus dem großen Angebot.
Die Pille ist verschreibungspflichtig und sollte immer in Kombination mit Kondomen verwendet werden, um auch vor sexuell übertragbaren Infektionen zu schützen.
Verhüten mit Kupfer
Die Kupferspirale ist eine hormonfreie Verhütungsmethode, das aus einem kleinen, meistens T-förmigen Kunststoffstück besteht, welches mit einem Kupferdraht umwickelt ist. Es gibt auch eine Kupferkette oder einen Kupferperlenball.
Sie werden von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt in die Gebärmutter eingelegt und können dort je nach Modell zwischen drei bis zehn Jahre verbleiben. Durch die Abgabe von kleinsten Kupferteilchen (Ionen) wird die Beweglichkeit der Spermien eingeschränkt, sodass diese nicht zur Eizelle gelangen können. Außerdem wird die Schleimhaut der Gebärmutter so verändert, dass sich eine befruchtete Eizelle nicht gut einnisten kann.
Die Regelblutung kann sich unter der Kupferspirale verändern: Sie kann länger, stärker oder auch schmerzhafter werden. Besprich vorab mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt, ob diese Methode für dich infrage kommt.
Da sie keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen bietet, solltet ihr zusätzlich ein Kondom benutzen.
Hormonspirale
Die Hormonspirale ist ein kleines, T-förmiges Kunststoffstück mit einem Hormondepot, das von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt in deine Gebärmutter eingelegt wird. Dort gibt sie kontinuierlich eine geringe Hormonmenge ab. Dieses Hormon, ein Gestagen, wirkt auf dreifache Weise:
- Es verdickt den Schleim im Gebärmutterhals, was es Spermien erschwert, in die Gebärmutter zu gelangen
- Es verhindert meist das Heranreifen von Eizellen
- Die Schleimhaut in der Gebärmutter wird kaum oder gar nicht mehr aufgebaut.
Die Hormonspirale zählt zu den sehr zuverlässigen Verhütungsmethoden und kann – je nach Modell - bis zu acht Jahre lang in der Gebärmutter liegen bleiben.
Mögliche Nebenwirkungen sind Hautunreinheiten, Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen. Auch die Blutung kann sich verändern, sie kann häufiger oder seltener auftreten, und bei manchen Frauen bleibt sie ganz aus.
Eine frauenärztliche Beratung ist vor der Entscheidung für eine Hormonspirale unerlässlich. Zum Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen sollte diese Verhütungsmethode mit einem Kondom kombiniert werden.
Kondome
Kondome zählen zu den mechanischen Verhütungsmitteln. Sie bestehen aus hauchdünnem Latex oder Kautschuk und werden vor dem Sex über den steifen Penis gezogen.
Kondome sind wirklich praktisch, da du sie fast überall und obendrein rezeptfrei bekommst. Zudem schützen sie dich vor sexuell übertragbaren Infektionen, weshalb sie immer zu einer sicheren Verhütung dazu gehören.
Entscheidend für die Wirksamkeit ist natürlich die richtige Anwendung: Überprüfe unbedingt das Haltbarkeitsdatum, die Größe und den Sitz des Kondoms!
Am Anfang wird es sicher etwas Übung erfordern – aber keine Sorge, dein Freund wird bestimmt nicht abgeneigt sein, wenn Du ihn bei dieser Aufgabe unterstützt! Die sicherste Verhütungsmethode ist übrigens eine Kombination aus hormoneller Verhütung und Kondom: So endet auch ein kleiner Anwendungsfehler nicht direkt in einer Verhütungspanne.
Aufgepasst: Kondome, die im Portemonnaie oder der Hosentasche aufbewahrt werden, können durch Geldstücke, Schlüssel oder andere Dinge beschädigt werden! Lasst sie lieber in der Originalverpackung und verstaut sie griffbereit.
Vaginalring
Auch der Vaginalring ist ein hormonelles Verhütungsmittel. Er enthält 2 unterschiedliche Hormone, so wie eine Kombinationspille. Die Menge in einem Ring reicht für 21 Tage aus und wird kontinuierlich freigesetzt. Den Ring kannst du zusammendrücken und wie einen Tampon in die Scheide einführen. Dort bleibt er dann für 21 Tage liegen.
Dann wird er für sieben Tage entfernt, damit du eine Blutung bekommst. Nach dieser Pause setzt du einen neuen Vaginalring ein.
Hormonpflaster
Das Hormonpflaster ist eine Verhütungsmethode, die wöchentlich angewendet wird. Üblicherweise folgt nach 3 x 1 Woche Anwendung eine Pause von einer Woche, in der eine Blutung eintritt. Das kleine, quadratische Pflaster wird direkt auf die Haut geklebt.
Es gibt über die Klebefläche kontinuierlich zwei Hormone ab, die den Eisprung verhindern, den Schleim im Gebärmutterhals für Spermien undurchlässig machen und die Schleimhaut in der Gebärmutter nicht wie gewohnt aufbauen. Es ist wichtig, dass das Pflaster regelmäßig jede Woche am selben Wochentag gewechselt wird, um den vollen Schutz zu gewährleisten.
Die tägliche Einnahme wie bei der „Pille“ fällt weg, das kann für manche Userinnen von Vorteil sein. Das Pflaster wird auf Oberarm, Bauch, Po oder Rücken geklebt und es bleibt auch beim Duschen, Schwimmen oder Sport haften.
Wegen möglicher Nebenwirkungen, die auch dieses hormonelle Verhütungsmittel haben kann, sollte eine Beratung durch eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt erfolgen. Auch wenn du Fragen hast oder dir unsicher bist, wie du das Pflaster richtig anwendest.
Übrigens: zusätzlich mit einem Kondom schützt ihr euch auch vor sexuell übertragbaren Infektionen.
Verhütungsstäbchen & Dreimonatspritze
Das Verhütungsstäbchen: Langfristiger Schutz unter der Haut
Das Verhütungsstäbchen ist ein kleines, flexibles Kunststoffststäbchen, das von der Frauenärztin oder dem Frauenarzt unter die Haut des Oberarms gelegt wird. Vorher wird die Haut lokal betäubt. Das Stäbchen gibt kontinuierlich ein Gestagenhormon ab. Dadurch wird der Eisprung verhindert, der Schleim im Gebärmutterhals undurchdringlich für die Spermien und die Gebärmutterschleimhaut kaum oder gar nicht mehr aufgebaut. Es kann also sein, dass du unregelmäßig, kaum oder gar nicht mehr blutest.
Das Stäbchen ist eine sehr sichere Verhütungsmethode und kann bis zu drei Jahre liegen bleiben. Wegen möglicher Nebenwirkungen, wie sie bei hormonellen Verhütungsmitteln vorkommen können, solltest du dich vorher von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt beraten lassen. Gemeinsam entscheidet ihr, ob diese Methode für dich geeignet ist.
Da du mit einem Kondom zusätzlich Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen hast, gehört es idealerweise dazu!
Die Dreimonatsspritze: Hormonelle Verhütung Alle Drei Monate
Die Dreimonatsspritze ist eine hormonelle Verhütungsmethode, die alle drei Monate durch eine Injektion in der frauenärztlichen Praxis verabreicht wird. Sie enthält ein bestimmtes Gestagenhormon, das den Eisprung verhindert, außerdem wird die Gebärmutterschleimhaut kaum oder gar nicht mehr aufgebaut, dadurch gibt es nur selten oder gar keine Blutung mehr. Zusätzlich wird der Schleim im Gebärmutterhals verdickt, was es Spermien erschwert, in die Gebärmutter zu gelangen.
Bei längerfristiger Anwendung in jugendlichen Jahren kann unter dieser sehr sicheren Verhütungsmethode die Knochendichte nicht optimal aufgebaut werden. Außerdem wird häufig eine Gewichtszunahme beobachtet und es kann lange dauern, bis nach dem Absetzen der Verhütungsmethode der eigene Zyklus wieder beginnt.
Die Dreimonatsspritze ist eher für Frauen geeignet oder in Ausnahmefällen auch für jüngere Mädchen, wenn keine andere Methode in Frage kommt. In einem Beratungsgespräch bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt kannst du dich über die Vor- und Nachteile und mögliche Nebenwirkungen informieren. In Kombination mit einem Kondom schützt ihr euch zusätzlich vor sexuell übertragbaren Infektionen.
Notfallverhütung
Notfallverhütung, auch bekannt als die "Pille danach", ist eine Methode, die du verwenden kannst, wenn du ungeschützten Geschlechtsverkehr hattest, obwohl du nicht schwanger werden möchtest oder wenn etwas bei der Verhütung schiefgegangen ist.
Die Pille danach ist eine Tablette, die du so schnell wie möglich nach der Verhütungspanne einnehmen solltest. Denn es geht darum, den Eisprung zu verhindern bzw. in eine Zeit zu verschieben, in der die Spermien nicht mehr befruchtungsfähig sind.
Du kannst die Pille danach ohne Rezept in der Apotheke kaufen. Mit Rezept werden die Kosten bis zum 22. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Solltest du die Tablette innerhalb der ersten 3 Stunden nach der Einnahme wieder erbrechen, musst du eine weitere Tablette kaufen und einnehmen.
Nach der Einnahme der Notfall-Pille bis zum Einsetzen der nächsten Regelblutung müsst ihr auf jeden Fall mit einem Kondom verhüten oder ihr verzichtet auf Sex. Wenn die Regelblutung nicht zum erwarteten Zeitpunkt eintritt oder deutlich schwächer ist als sonst, solltest du zur Sicherheit einen Schwangerschaftstest durchführen.
Natürlich ist es immer besser, sich vorher über Verhütungsmethoden zu informieren und gut vorbereitet zu sein. Aber falls doch einmal etwas passiert, solltest du an die Notfallverhütung denken.
Natürliche Familienplanung
Natürliche Familienplanung, oder NFP, ist eine Methode, bei der bestimmte Körpersignale und der Zyklus genau beobachtet werden, um die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage zu bestimmen. Dazu muss man seine Blutungsabstände, die Körpertemperatur und die Beschaffenheit des Zervixschleims deuten, um den Zeitpunkt des Eisprungs zu erkennen.
An ca. 5 Tagen vor bis zu einem Tag nach dem Eisprung kann ungeschützter Geschlechtsverkehr zur Schwangerschaft führen. In diesem Zeitraum muss beim Sex sicher verhütet werden. An den anderen Tagen ist es unwahrscheinlich, bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr schwanger zu werden.
NFP erfordert keine Medikamente oder Geräte, sondern basiert auf Achtsamkeit und Wissen über den eigenen Körper. Es ist wichtig, dass du dich vorher gut darüber informierst und möglichst sogar einen Kurs besuchst, um die Methode zu erlernen und korrekt anzuwenden. Denn NUR wenn du NFP richtig praktizierst, ist sie eine effektive Form der Verhütung.
Diaphragma
Das Diaphragma ist eine hormonfreie Verhütungsmethode, die als Barriere dient. Es soll verhindern, dass Spermien in die Gebärmutter und die Eileiter gelangen und eine Eizelle befruchten. Ein Diaphragma besteht aus einem biegsamen Ring, der mit einer Silikonmembran überspannt ist und von der Userin selbst in die Vagina eingeführt wird. Es muss dort den Gebärmuttereingang abdecken.
Idealerweise wird das Diaphragma vor dem Geschlechtsverkehr mit einem speziellen Verhütungsgel bestrichen, das die Beweglichkeit der Spermien hemmt und Spermizid genannt wird. Es ist wichtig, dass das Diaphragma richtig passt und korrekt sitzt, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten.
Die Anwendung ist nicht ganz einfach und erfordert Übung, aber dann ist das Einsetzen und Entfernen meist problemlos möglich. Das Diaphragma kann bereits einige Zeit vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden und sollte nach dem letzten Geschlechtsverkehr mindestens sechs Stunden in der Vagina verbleiben, um sicherzustellen, dass alle Spermien abgetötet sind. Nach Gebrauch wird es herausgenommen, gereinigt und kann mindestens 2 Jahre lang wiederverwendet werden.
Das Diaphragma kommt für Personen in Frage, die eine nicht-hormonelle Verhütungsmethode bevorzugen und bereit sind, sich mit der korrekten Anwendung vertraut zu machen. Gemeinsam mit einem Spermizid und einem Kondom bietet es einen sicheren Schutz.
Frag deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt, wenn dich diese Verhütungsmethode interessiert.